FILMTIPP DES MONATS:
More than Strangers -
Ein erfreulich erfrischendes Roadmovie
Fünf Fremde, ein Auto und eine gemeinsame Reise von Berlin nach Paris – das klingt nach einer unkomplizierten Mitfahrgelegenheit, die sich aber schnell zu einem nervenaufreibenden Abenteuer entwickelt. Ein humorvolles Roadmovie, das zeigt, dass selbst in den schwierigsten Momenten ein Miteinander möglich ist. Sylvie Michel, die für "More than Strangers" mit dem Regie-Förderpreis Neues Deutsches Kino ausgezeichnet wurde, erzählt mit feinem Gespür für Situationskomik eine warmherzige Geschichte über Solidarität und Toleranz. Auf kleinstem Raum inszeniert, gibt der Film einen tiefgründigen Einblick in die kleinen und großen menschlichen Tragödien.
Vom Nebeneinander zum Miteinander?
Patrick, der Protagonist des Films, hat ein klares Ziel: Er muss so schnell wie möglich nach Paris, um rechtzeitig bei seiner hochschwangeren Freundin zu sein. Die Fahrt wird jedoch alles andere als ruhig, als er vier scheinbar unkomplizierte Mitfahrer in seinem Auto aufnimmt: Schon bald zeigt sich, dass einer der Mitfahrer ein ernstes Problem hat, das nicht nur seine eigene Existenz, sondern auch die gesamte Reise gefährdet. Die anfängliche Gelassenheit im Auto verwandelt sich in ein brodelndes Spannungsfeld, in dem Missverständnisse, Vorurteile und kulturelle Unterschiede die Atmosphäre vergiften. Können die Reisenden genug Solidarität mobilisieren, um ihr Ziel gemeinsam zu erreichen?
Genau hier liegt die Stärke von "More than Strangers": Sylvie Michel versteht es meisterhaft, diese Konflikte mit feinem Humor und scharfsinniger Situationskomik zu beleuchten. Anstatt die Probleme der Figuren in erdrückender Dramatik zu ersticken, lässt Michel moralische Fragen zu Solidarität und Toleranz unter der Oberfläche brodeln und spielt zugleich mit den kulturellen Klischees, die jeder von uns in sich trägt. Der Sprachmix aus Deutsch, Französisch, Englisch und Griechisch spiegelt nicht nur die multikulturelle Realität wider, sondern erzeugt auch komische Momente, die der Geschichte eine Leichtigkeit verleihen, ohne ihre Tiefe zu verlieren.
Deutschlandpremiere in Halle an der Saale
"More than Strangers" feiert am 21. August um 19:30 Uhr im Puschkino in Halle an der Saale seine Deutschlandpremiere, bei der auch Regisseurin Sylvie Michel, Drehbuchautorin María Teresa Curzio und die Schauspieler Samuel Schneider, sowie Leo Daudin anwesend sein werden. Im Anschluss an den Film wird es ein Filmgespräch mit Fragerunde geben, bei dem das Publikum die Gelegenheit hat, mit den Gästen über ihre Eindrücke und Hintergründe des Films zu sprechen. Der Film wird ab dem 22. August weiterhin im Puschkino zu sehen sein.
Weitere Informationen zum Film finden Sie hier.