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BLITZ!-Kinotipps:



Escape Room 2: No Way out

Escape Room 2: No Way out


Es ist schon eigen, was deutschen Verleihern so an "Übersetzungen" für amerikanische Filmtitel einfällt. Dieser Film heißt eigentlich "Escape Room: Tournament of the Champions", war also das Turnier der Champions. Die sehen wohl nun keinen Ausweg. Nur nicht drüber nachdenken und zum Inhaltlichen übergehen: Die Horrorfans wissen, dass es sich um die Fortsetzung des weltweit erfolgreichen Thrillers aus dem Jahr 2019 handelt. Damals kamen in einer Reihe von solchen Escape Rooms einige Leute um; die beiden Überlebenden namens Zoey und Ben wollen sich nun für den Tod der anderen bei denjenigen rächen, die diese Räume gebaut haben. Die Firma hat ihren Sitz in New York, und da der Weg lang genug ist, auch anderen Menschen zu begegnen, treffen sie doch glatt andere Fans dieser denksportlichen Freizeitaktivität, denen Ähnliches passiert ist. Sie sind also alle Champions und treten jetzt gegeneinander an...
Superintelligence

Superintelligence


Mal ehrlich, wer würde nicht denken, dass er den Verstand verliert, wenn plötzlich der Kühlschrank oder die Waschmaschine mit ihm sprechen? Ausgerechnet Carol, in deren Leben sonst ja nie etwas Besonderes passiert, widerfährt dies. Irgendwann stellt sich heraus, dass es sich um eine künstliche Superintelligenz handelt, die da mit ihr spricht. Das macht diese auch durchaus witzig und scharfzüngig, allerdings steckt etwas ziemlich Perfides dahinter: Carol ist eine Art Versuchskaninchen, an dem getestet werden soll, ob und wie diese künstliche Intelligenz das Leben von Menschen übernehmen kann. Damit steht sie erst einmal unter ständiger Kontrolle. Das eigentliche Ziel ist nicht die einzelne Person, sondern schlussendlich die gesamte Menschheit. Ergo hängt es jetzt an ihr, uns alle zu retten… In den USA lief dank Corona der Film nur über einen Streamingdienst, hierzulande bekommt die lauwarme Komödie eine Chance im Kino.
Bild: Sony Bild: Warner Bros.
Billie - Legende des Jazz

Billie - Legende des Jazz


Ihre Stimme, die wir ja lediglich aus alten Aufnahmen kenne, klingt daher immer ein wenig wie aus einer fernen Welt. Doch Billie Holidays kraftvolle Stimme hat der Welt auch heute noch viel zu sagen. Ihre Texte scheinen aktueller denn je. Ihr Song "Strange Fruit" wurde zum Song der Bürgerrechtsbewegung der People of Colour, sie selbst die erste schwarze Sängerin einer weißen Band. Ihr Name hat noch heute Strahlkraft wie einst in den 50er Jahren. In den späten 60ern recherchierte die Journalistin Linda Lipnack Kuehl Billis Leben, traf viele ihrer Weggefährten, führte Interviews, deren Tonbandaufnahmen glücklicher Weise noch vorhanden sind. Aus denen und reichlich Bildmaterial hat nun wiederum der Brite Erskine einen sehenswerten Dokumentarfilm gemacht, der alle Seiten der Jazz-Legende aufgreift - von den spektakulären Bühnenauftritten, ihre rebellischen Aktionen bis hin zu ihren Drogenexzessen.
Wickie und die starken Männer: Das magische Schwert

Wickie und die starken Männer: Das magische Schwert


Wickie geht eigentlich immer, offensichtlich in jeder Generation des Kinobesucher-Nachwuchses neu. Begonnen hatte ja alles mit der vom ZDF in Japan produzierten Trickfilmserie, später wurde da noch eine nachgeschoben, und inzwischen gibt es bereits zwei Kinospielfilme. Wieso aber nun das Ganze optisch etwas aufgefrischt und gewandelten Sehgewohnheiten angepasst noch einmal auf die großen Leinwände kommt, wird das Geheimnis der Macher bleiben. Auch, ob dieser weichgewaschene süßlichere Wickie die Herzen der jungen und alten Zuschauer erobern kann, wird sich erst zeigen. Inhaltlich wird ja angeschlossen an die bekannte Story von wegen Papa will seinen Sohn beschützen, lässt ihn raus aus dem Kampfgeschehen. Dann taucht ein Wunderschwert auf, das alles in Gold verwandelt, leider auch die Mutter. Wickie und seine Cousine sind heimlich mit an Bord und retten schlussendlich die angeblich so starken Männer.
Bild: Prokino Bild: Leonine
Stillwater - Gegen jeden Verdacht

Stillwater - Gegen jeden Verdacht


Der Film basiert auf einer wahren Begebenheit; interessant die weniger bekannten Hintergründe. Matt Damon als der aus dem amerikanischen Stillwater stammende Vater jener jungen Frau, die in Marseille im Gefängnis sitzt, weil sie ihre Geliebte erstochen haben soll. Sie beteuert immer wieder ihre Unschuld. Ihr nicht gerade Mustervater versucht mit Hilfe einer offensichtlich hilfsüchtigen Französin alles wieder gut zu machen, was er als Alleinerziehender früher versäumt hat. Bei der Spurensuche nach einem jungen Mann, der sich angeblich auf einer Party dazu bekannt hat, die Freundin ermordet zu haben, kommen sich zudem Vater und die Französin näher. Das ist der Stoff, aus dem man einen Thriller stricken kann, und es bleibt auch spannend, auch wenn der Film ab und an Längen hat, dafür glücklicher Weise nicht in die große Happy-End-Falle tappt.
Online für Anfänger

Online für Anfänger


Wenn der Silberne Bär der 2020er Berlinale als Aushängeschild dienen darf, so sei dies gern akzeptiert. Wieder eine köstliche Komödie aus französischer Produktion. Man könnte ihren Inhalt wie folgt 'runterbrechen: Drei in unterschiedliche Internet-Lebensfallen geratene Nachbarn versuchen gemeinsam, Sillicon Valley den Kampf anzusagen. Da ist die frisch geschiedene Marie, die in ihrer finanziellen Not ihr Mobiliar übers Internet verkauft. Schlimmer noch wäre es, wenn ein peinliches Sexvideo von ihr online gehen würde. Bei Bertrand ist es zum einen die im Netz gemobte Tochter, zum anderen hat er sich selbst in die Stimme einer Callcenter-Mitarbeiterin verliebt und kann ihr kein Angebot ausschlagen. Christine hingegen verdingt sich als Uber-Fahrerin, bekommt aber laufend schlechte Bewertungen im Netz, gegen die sie machtlos scheint. Ihr droht daher die erneute Arbeitslosigkeit. Kurz zusammengefasst: Sehenswert!
Bild: Universal Bild: X-Verleih
Lieber Thomas

Lieber Thomas


Unsere Empfehlung aus deutscher Produktion, die filmische Biografie des rebellischen DDR-Schriftsteller Thomas Brasch: begabter Lyriker, Aufsässiger gegenüber dem eigenen Vater und dem ungeliebten Staat, getriebener Revolutionsromantiker, von Frauen geliebt, selbst viele liebend, aber auch Kokain Schnupfender. Eine spannende Familiengeschichte, der wir da auf der großen Leinwand begegnen können, die von Vater Horst spricht, der als jüdischer Junge nach England kam und nach dem Krieg als überzeugter Sozialist nach Ostdeutschland zurückkehrt und als stellvertretender Kulturminister Linientreue bis in die Familie fordert. Schwer umzusetzen bei einem solchen Individualisten wie Sohn Thomas, der u. a. 1968 nach dem Prager Frühling mit seiner Freundin Flugblätter verteilt. Die Stasi schickt ihn in die Produktion, wie es damals so "schön" hieß. Tangiert werden zudem die Lebenswege vieler bekannter DDR-Künstler.
 
Bild: Wild Bunch Germany  

Wort: Carola Kinzel