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Nordfriesland

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Zwischen Himmel und Meer


Seit Jahrhunderten währt der Kampf zwischen den Fluten der Nordsee und den Friesen um ein Land, das mit Husum, den Halligen oder Friedrichstadt weit schöner ist, als es der Blick auf die Wetterkarte zumeist verheißt.

Als die friesische Wattlandschaft zwischen der Elbe im Süden und der dänischen Grenze im Norden im Jahr 1985 zum Nationalpark erklärt wurde, stieß das auf heftigen Widerstand der Fischer und Schafzüchter. Sie waren es, die seit Jahrhunderten mit den Fluten der Nordsee um dieses Land gerungen hatten. Bei der Groten Mandränke im Januar 1362 zerriss eine furchtbare Sturmflut das fruchtbare Friesland um die sagenumwobene Handelsstadt Rungholt. Fern der eigentlichen Küste blieben als Reste des einstigen Festlandes die Inseln Sylt, Föhr, Pellworm und Amrum zurück. Doch noch heute, so raunen die Alten, schallen bei bewegter See die Kirchenglocken von Rungholt herüber.
Weder Meer noch Festland sind die nicht eingedeichten Halligen. Etwa 90 von ihnen holte sich in den vergangenen Jahrhunderten die Nordsee zurück. Doch es gibt sie noch: Die bekannteste unter ihnen trägt den Namen Hooge. Rund 80 Bewohner siedeln hier noch in den sogenannten Warften. Sie sind von Menschenhand aufgeschüttet und sammeln neben den Häusern auch das Süßwasser und bei Sturmfluten sogar das Vieh. Mehrmals im Jahr wird das weite Grünland zwischen den künstlichen Erhebungen von der Nordsee überflutet. Nicht allein die Kinder verfolgen im Sturmflutkino auf der Hanswarft in einer Mischung aus Erstaunen und Gruseln den Streifen "Landunter". Zu erreichen (und zu verlassen) ist die Hallig heutzutage recht bequem mit den Halligfahrten über den kleinen Hafen Schlüttsiel.

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"Doch hängt mein ganzes Herz an dir, du graue Stadt am Meer!" Dem Spruch von Theodor Storm muss in diesen Frühlingstagen, wenn im Schlosspark von Husum Millionen Krokusse blühen, aus vollem Herzen widersprochen werden. Die Kreisstadt verdankte ihre erste Konjunktur ausgerechnet der erwähnten Sturmflut von 1362. Diese kostete zwar Tausenden Friesen das Leben, doch Husum machte sie quasi über Nacht zur Hafenstadt. Das Schifffahrtsmuseum Nordfriesland widmet sich der spannenden Geschichte von Schiffbau, Seefahrt und Fischerei. In den 1990er Jahren konnte ein 400 Jahre altes Segelschiff mitsamt seiner Ladung nahezu unversehrt aus dem Watt geborgen werden. Konserviert in einer Zuckerlösung ist es heute die Attraktion des Museums in einer eigens dafür gebauten Halle. Der von bunten Häusern umstandene Markt von Husum, der zugleich Hafen ist, verströmt ein geradezu südländisches Flair - wenn die Sonne scheint. In einer von Rosen gesäumten Gasse befindet sich das Theodor-Storm-Haus, in dem Leben und Werk des in Husum geborenen Erzählers und Lyrikers nachgezeichnet werden. In seiner bekanntesten Schrift "Der Schimmelreiter" verwebt Storm die ewigen nordfriesischen Ängste um eine Sturmflut, einen gebrochenen Deich mit einem edlen Schimmel und einem jungen Deichgrafen zu einer schaurig-romantischen Novelle.

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Südlich der Eider, mit 188 Kilometer der längste Fluss Schleswig-Holsteins, liegt die von Herzog Friedrich III. im Jahr 1621 gegründete Ortschaft Friedrichstadt. Die Protestanten mussten damals aus Glaubensgründen aus den Niederlanden fliehen. Der Landesherr versprach ihnen Freiheit und Toleranz sowie sich und seinem Land durch ihre Ansiedlung wirtschaftliche Impulse. Auf rechtwinkligem Grundriss und von Grachten durchzogen, erinnern die Giebelhäuser und Hausmarken an die Niederlande.
Zauberhaft ist der Ausblick vom Hotel "Klein Amsterdam" auf die neun Giebelhäuser des Marktplatzes. In der Prinzessstraße befindet sich die Remonstrantenkirche mit einem holländischen Spruch über dem Portal. Noch heute reist einmal im Monat eine Pastorin aus den Niederlanden an. Ganz beschaulich lässt sich das Städtchen im Rahmen einer einstündigen Grachtenfahrt erkunden.

www.sh-tourismus.de

Wort / Bild: Uwe Schieferdecker


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